Secure Loads
Zur Ladungssicherung im Rundholztransport kommen üblicherweise Rungenaufbauten zur Anwendung, um die Ladung im Formschluss gegen seitliche Kräfte abzusichern. Zusätzlich ist vor Fahrtantritt die Ladung durch Niederzurren gegen Verrutschen, Verrollen, Kippen und Herabfallen zu sichern.
Die Ladung wird durch ein Zurrmittel auf Keil- oder Zahnleisen gepresst, wobei unterschiedliche Zurrmittel wie z.B. Gurte, Ketten oder Seile zur Anwendung kommen können. Die Vorspannung erfolgt durch geeignete Spannelemente wie z.B. Ratschen oder automatische Winden und erhöht die Reibungskraft sowohl an der Berührungsfläche zwischen der Ladung und dem Fahrzeug als auch zwischen den einzelnen Ladungselementen und soll ein Rutschen der Ladung verhindern. Die Zurrmittel werden dabei nahezu senkrecht (Zurrwinkel α von ca. 90°) an mindestens zwei, meist aber mehreren, Umlenkungen um insgesamt rund 180° umgelenkt.
Der Transport von Holz ab Forststraße zum Sägewerk oder anderen holzverarbeitenden Industrien stellt eine logistische Herausforderung dar, welche auch bei schwierigen Rahmenbedingungen reibungslos funktionieren muss. Dabei spielt, nach dem Verladen an der Forststraße, die Reibung und Reibungsverluste eine bedeutende Rolle für den sicheren Transport.
Bei den standardisierten Tests am weiterentwickelten Prüfstand zur Reibungsbestimmung zwischen Zurrgurt und Rundholz stellten sich aus fast 1500 Versuchen in unterschiedlichen Konstellationen neben der Vorspannkraft am Spannelement überraschend der Feuchtezustand als Hauptfaktoren heraus. Weitere Einflussfaktoren sind Baumart und Berindung, nicht von Bedeutung waren Durchmesser, Umschlingung und die Unterschiede durch die Spanngurteigenschaften.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus den Ergebnissen dieser Tests und deren Evaluierung bei realen Ladungen auf einem Rundholzanhänger sind:
Der positive Effekt der Vorspannung, da durch den Ratschvorgang am Spannelement eine höhere Vorspannkraft erreicht wird. Dadurch kann entgegen den Reibungsverlusten an der Auflagefläche zwischen Zurrgurt und den einzelnen Ladungselementen eine höhere Spannkraft auf die Gegenseite übertragen werden.
Die geringen Auswirkungen von Oberflächenbeschaffenheit und Materialeigenschaften bedingt durch verschiedene Baumarten und unterschiedliche Rindenstruktur auf das Reibverhalten war unerwartet.
Der Einfluss des Feuchtezustands und die Richtung der Beeinflussung war ebenfalls überraschend. Nässe führt aufgrund der höheren Reibung von Zurrgurt auf der Ladung zu weniger Haltekraft bei gleicher Vorspannung und einer geringeren Gesamtsicherung. Erschwerend ist bei Nässe von einem schlechteren Zusammenhalt innerhalb der Ladung bedingt durch die geringe Reibung zwischen den einzelnen Ladungselementen auszugehen. Eine Empfehlung ist, bei Nässe ein Zurrmittel mehr zu verwenden!
Die Evaluierung der Ergebnisse vom Reibungsprüfstand am Rundholzanhänger zeigte die Bedeutung der Vorspannreihenfolge und einer besseren Verteilung der Spannkräfte vom Spannelement auf die Gegenseite. Als Empfehlung sind alle Gurte nacheinander festzuziehen, beim Zurückgehen soll jeder Gurt nochmal nachgespannt werden!
Projektlaufzeit bis 30.10.2025