Friction

In dem im Auftrag und mit finanzieller Unterstützung durch das BMLRT durchgeführten Forschungsprojekt „Friction“ werden die Reibungskoeffizienten für Stahl- und Kunststoffseile in Kombination mit verschiedenen Baumarten in unterschiedlichem Saftzustand ermittelt.
Die Verankerung von Seilen in der Forstwirtschaft an Bäumen und Stöcken erfolgt oftmals durch die Verwendung von Seilreibungskräften. Die Berechnungen dazu basierten auf den Grundlegenden Erkenntnissen von Pestal aus dem Jahre 1961. Seither haben sich sowohl die in der Forstwirtschaft verwendeten Seile geändert, also die Anwendungsfälle erweitert. Mithilfe von praktischen Messungen an einer eigens dafür konstruierten Prüfanlage wurde überprüft, inwiefern bestehende Literaturangaben und Annahmen für derzeit verwendete Seile zutreffen und welche Faktoren Einfluss auf die Haft- und Gleitreibung der Seile besitzen.
In einem weiteren Teilprojekt wurde die Eignung von unterschiedlichen, in der Holzernte häufig verwendeten Seilendverbindungen untersucht. Hierbei wurden mittels Zerstörungsprüfung unterschiedliche Belastungen von Endverbindungen hinsichtlich Bruchkraft getestet und die Ergebnisse mit den einschlägigen Normen vorgeschriebenen Grenzwerte für deren Einsatz verglichen.
Die Ergebnisse der Seilreibungsversuche konnten einen deutlichen Einfluss des Umschlingungswinkels, aber auch der Gegenhaltekraft auf den Reibungskoeffizienten nachweisen. Zudem konnten auch teils signifikante Unterschiede zwischen den Seiltypen festgestellt werden. Aufgrund der damit bewiesenen eingeschränkten Gültigkeit bisheriger Annahmen wurden Berechnungsformeln um Korrekturfaktoren ergänzt und Tabellen für die Ermittlung der Haft- und Gleitreibbeiwerte erstellt.
Zwischen den Seilendverbindungen konnte große, statistisch signifikante Unterschieden in der tatsächlichen Bruchkraft festgestellt werden. Während symmetrische und asymmetrische Seilschlösser ähnlichen Belastungen standhielten und die geforderten Kräfte großteils aufnehmen konnten, kam es bei den direkt belasteten Pressklemmen frühzeitig zu einem Versagen dieser. Erstmalig wurden auch indirekte und kombinierte Belastungen von Endverbindungen mittels Seilgleitern getestet. Deren Werte unterschieden sich teils signifikant von jenen mit direkter Belastung.
Weiterführende Information
auf https://dafne.at/projekte/friction
Endbericht Anhang A:
Anhang B: